Turn10

Das Turn10-Programm unterscheidet sich in zwei Punkten von anderen Turnprogrammen:

1. Jedes Element bringt einen Punkt
2. Statt Abzügen werden Zusatzpunkte vergeben

Üblicherweise gibt es im Turnen unterschiedliche Wertigkeiten für verschiedene Elemente. „Einfache“ Elemente zählen weniger als „schwierigere“. Dieser Grundsatz gilt im Turn10 nicht. Wer hier eine Rolle zeigt, bekommt ebenso einen Grundpunkt, wie jemand, der einen Salto turnt. So kann man an jedem Gerät, außer an Sprung und Mini-Tramp bis zu 10 Elemente zu einer Übung zusammenstellen. Dazu gibt es für jedes Gerät einen Elementkatalog, in dem die Elemente aufgelistet werden, die zur Auswahl stehen. An den beiden Sprunggeräten gibt es ebenfalls einen Elementkatalog. Hier hat aber jedes Element seinen Wert. Am Sprung und am Mini-Tramp wird der gewählte Sprung zweimal gezeigt. Der bessere, der beiden Versuche, kommt dann in die Wertung. Zu jeden Gerät gibt es zwei Elementkataloge. Einen für die Basisstufe und einen für die Oberstufe. In der Basisstufe sind einfachere Elemente enthalten. Die Basisstufe richtet sich an Einsteiger und Turnerinnen/Turner, die nur ein, oder zweimal pro Woche trainieren können. In der Oberstufe ist der Elementkatalog anspruchsvoller. Hier treten Turnerinnen und Turner an, die mehrmals wöchentlich trainieren. Oft nutzen auch ehemalige Kunstturnerinnen/Kunstturnen das Turn10-Programm, um ihrem Sport treu bleiben zu können.

Die Note

Die Note beim Turn10 setzt sich auf 2 Bestandteilen zusammen. Man erhält bis zu 10 Grundpunkte. Diese Grundpunkte entsprechen am Sprung und am Mini-Tramp der Schwierigkeit des Elements. An den anderen Geräten entsprechen die Grundpunkte der Anzahl der erkennbar gezeigten Elemente. Das Kampfgericht ist für die Entscheidung, ob ein Element anerkannt wird, verantwortlich. Zusätzlich zu den Grundpunkten belohnt das Kampfgericht die Turnerin/den Turner mit Zusatzpunkten. Dabei können die Kampfrichterinnen/Kampfrichter bis zu 4 Punkte für die Technik vergeben. Je perfekter die Technik, umso mehr Zusatzpunkte erhält man. Weitere 4 Punkte stehen für gute Haltung zur Verfügung. 2 weitere Zusatzpunkte können die Kampfrichterinnen/Kampfrichter für Dynamik vergeben. Hier wird der Gesamteindruck und der Übungsfluss bewertet. Die Zusatzpunkte für Technik, Haltung und Dynamik werden in 0,5-Schritten vergeben. Jede/jeder der mindestens zwei Kampfrichterinnen/Kampfrichter vergibt Zusatzpunkte. In die Wertung gelangt dann ein Mittelwert der Zusatzpunkte. Jede Turnerin/jeder Turner kann pro Gerät bis zu 10 Grund- und bis zu 10 Zusatzpunkte bekommen. Insgesamt kann man pro Gerät also 20 Punkte erreichen. Ab einem Alter von 35 Jahren werden die Grundpunkte für jedes Lebensjahr über 35 Jahre um 0,1 Punkte erhöht. Die Grundpunkte sind auch in diesem Fall mit maximal 10 Punkten gedeckelt.

Die Geräte

Turnerinnen treten beim Turn10 an 5 Geräten an.

Sie zeigen Übungen

• am Boden
• dem Schwebebalken
• am Minitrampolin
• am Reck oder Stufenbarren
• und am Sprung.

Für die Turner stehen bis zu 7 Geräte zur Auswahl. Je nach Ausschreibung werden beim Wettkampf 5, oder 7 Geräte geturnt.

Turner zeigen Übungen

• am Boden
• am Barren
• am Minitrampolin
• am Reck
• am Sprung
• am Pauschenpferd
• und an den Ringen

Einzel- und Mannschaft

Das Turn10-Programm sieht Einzelwettkämpfe und verschiedene Mannschaftswettkämpfe vor. Bei den Einzelwettkämpfen werden immer mehrere Jahrgänge zusammengefasst. So treten in der AK10 9- und 10-Jährige an. In der AK50+ turnen 50- bis 59-Jährige. Bei den Mannschaften gibt es reine Turnerinnen- und reine Turner-Mannschaften. Außerdem kennt das Turn10-Programm auch Mixed-Mannschaften und Generationenmannschaften. In der Mixed-Mannschaft treten Turnerinnen und Turner gemeinsam an. Bei den Generationenmannschaften treten Turnerinnen und Turner über und unter 25 Jahren gemeinsam an. Jede Mannschaft besteht aus 3, oder 4 Turnerinnen und/oder Turnern. Die besten drei Wertungen pro Gerät gelangen in die Wertung. Dabei muss in der Mixed-Mannschaft mindestens eine Turnerin und ein Turner in die Wertung kommen. In der Generationenmannschaft muss an jedem Gerät zumindest ein Teilnehmer aus jeder Generation (über und unter 25 Jahren) in der Wertung berücksichtigt werden. Im Einzelwettkampf wird meist ein 5-Kampf geturnt. Entsprechend der Ausschreibung kann bei den Turnern auch ein 7-Kampf geturnt werden. Bei älteren Teilnehmerinnen und Teilnehmern wird oft auch ein Wahl-Wettkampf ausgeschrieben. Dabei tritt man an 3 von 5, oder 5 von 7 Geräten an.

Unterstützung und Kontakt

Wenn Du Lust hast, selbst im Turn10 zu turnen, oder auch wenn Du als Vereinsvertreter Turn10 in Deinem Verein anbieten willst, ist der Wiener Fachverband für Turnen die richtige Anlaufstelle. Wende Dich am besten per Mail an den zuständigen Fachwart. Gerne infomieren und unterstützen wir Dich!